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Die Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus nach dem zweiten Weltkrieg

1. Der zweite Weltkrieg und die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus.
2. Die Bildung der zwei Weltlager und Zerfall des einheitlichen Weltmarkts.
3. Die Verschärfung der Krise des Kolonialsystems des Imperialismus.
4. Verstärkung der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung des Kapitalismus. Expansion des amerikanischen Imperialismus.
5. Die Militarisierung der Wirtschaft der kapitalistischen Länder.
6. Die zunehmende Verelendung der Arbeiterklasse der kapitalistischen Länder.
7. Degradation der Landwirtschaft in den kapitalistischen Ländern und die Ruinierung der Bauernschaft.
8. Kurze Zusammenfassung

1. Der zweite Weltkrieg und die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus.

Aufgrund der von ihm entwickelten Imperialismustheorie sah Lenin voraus, dass dem ersten Weltkrieg andere Kriege folgen werden, die durch die imperialistischen Widersprüche hervorgerufen sind. „Denn alle sehen“, sagte er nach der Beendigung des Krieges 1914-1918, „dass ein neuer solcher Krieg unvermeidlich ist, wenn die Imperialisten und die Bourgeoisie an der Macht bleiben.“[113]

Die Aufteilung der Einflusssphären zwischen den imperialistischen Ländern, die sich nach dem ersten Weltkrieg ergab, war noch weniger dauerhaft als die vor dem Krieg bestehende. Der Anteil Englands und Frankreichs an der Industrieproduktion der Welt verringerte sich erheblich, ihre Positionen auf dem kapitalistischen Weltmarkt verschlechterten sich. Die amerikanischen Monopole, die sich während des Krieges ungeheuer bereichert hatten, erweiterten ihre Produktionskapazität und rückten in der Kapitalausfuhr an die erste Stelle. Deutschland, das im ersten Weltkrieg eine Niederlage erlitten hatte, stellte seine Schwerindustrie mit Hilfe amerikanischer und auch englischer Anleihen rasch wieder her und forderte bald eine Neuaufteilung der Einflusssphären. Japan begann die Aggression gegen China. Italien erhob Ansprüche auf verschiedene fremde Kolonialbesitzungen.

Somit führte das Wirken des Gesetzes der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung der kapitalistischen Länder in der Periode nach dem ersten Weltkrieg zu einer neuen heftigen Störung des Gleichgewichts innerhalb des kapitalistischen Weltsystems. Von neuem spaltete sich die kapitalistische Welt in zwei feindliche Lager, was zum zweiten Weltkrieg führte.

Der von den Kräften der internationalen imperialistischen Reaktion vorbereitete zweite Weltkrieg wurde vom Block der faschistischen Staaten – Deutschland, Japan und Italien – entfesselt. Die herrschenden Kreise der USA, Englands und Frankreichs, die die Aggression des deutschen Faschismus und des japanischen Imperialismus gegen die Sowjetunion zu lenken suchten, leisteten mit ihrer „Appeasement“-Politik, d.h. einer Politik der Duldung den Aggressoren auf jede mögliche Weise Vorschub und ermunterten sie zur Entfesselung des Krieges. Dieser Krieg war von Seiten Deutschlands und seiner Verbündeten ein Eroberungs- und Raubkrieg. Er war ein gerechter, ein Befreiungskrieg von Seiten der Sowjetunion und der anderen Völker, die Opfer des faschistischen Überfalls geworden waren.

In bezug auf das Ausmaß der Kriegshandlungen, die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte und den Umfang der angewandten Kriegstechnik, die Menge der Menschenopfer und das Ausmaß der vernichteten materiellen Werte übertraf der zweite Weltkrieg den ersten bei weitem. Viele Länder Europas und Asiens trugen ungeheure Verluste an Menschen und riesige materielle Schäden davon.

Die unmittelbaren Kriegskosten der am Kriege beteiligten Staaten beliefen sich auf rund 1000 Milliarden Dollar, wobei die durch die Kriegshandlungen verursachten Zerstörungen noch nicht einberechnet sind. Die Wirtschaft und die Kultur vieler Völker Europas und Asiens erlitt ungeheure Einbußen durch das räuberische Wirtschaften der deutschen faschistischen und der japanischen Okkupanten.

Der Krieg führte zur Weiterentwicklung des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Die durch den Krieg bedingten Maßnahmen der voll und ganz den Monopolen untergeordneten bürgerlichen Staaten bezweckten die Sicherung riesiger monopolistischer Maximalprofite für die Finanzmagnaten. Dem dienten solche Maßnahmen wie die Erteilung von Milliardensummen betragenden, hochprofitablen Rüstungsaufträgen an die großen Monopole, die Übergabe staatlicher Betriebe an die Monopole zu einem Spottpreis, die Verteilung von Mangelrohstoffen und Arbeitskräften im Interesse der führenden Gesellschaften, die Zwangsschließung von Hunderten und Tausenden von Klein- und Mittelbetrieben oder deren Unterordnung unter einige wenige Großfirmen der Rüstungsindustrie.

Die Rüstungsausgaben der kriegführenden kapitalistischen Länder wurden durch Steuern, Anleihen und Papiergeldemission finanziert. In den Jahren 1943 und 1944 verschlangen die Steuern in den wichtigsten kapitalistischen Ländern (USA, England, Deutschland) etwa 35% des Nationaleinkommens. Die Inflation führte zu einer ungeheuren Preissteigerung. Die Verlängerung des Arbeitstages, die Militarisierung der Arbeit, die Zunahme der Steuerlast und die Erhöhung der Lebenshaltungskosten, das starke Absinken des Niveaus der Konsumtion – alles dies bedeutete eine verstärkte Ausbeutung der Arbeiterklasse und der breiten Massen der Bauernschaft.

Die Monopole scheffelten während des Krieges gigantische Profite.

Während des Krieges und in den Nachkriegsjahren nahm ihre wirtschaftliche und politische Allgewalt, ihre Unterdrückungsherrschaft in den kapitalistischen Ländern weiter zu. Besonders vergrößerten sich die Maßstäbe der Operationen solcher amerikanischen Monopole wie des Stahltrusts, des Chemiekonzerns der Du Ponts, der Kraftfahrzeugfirmen General Motors und Chrysler, des Elektromonopols General Electric und anderer.

Der zweite Weltkrieg endete mit der völligen Zerschlagung der faschistischen Staaten durch die Streitkräfte der Länder der Antihitlerkoalition. Die entscheidende Rolle dabei spielte die Sowjetunion, die die Kultur, die Freiheit, die Unabhängigkeit und überhaupt die Existenz der Völker Europas vor den faschistischen Unterdrückern rettete. Der Große Vaterländische Krieg der Sowjetunion zeigte die Stärke und Macht des ersten sozialistischen Staates der Welt, zeigte die gewaltigen Vorzüge der sozialistischen Gesellschafts- und Staatsordnung.

Der Krieg führte zu einer enormen Zerrüttung des kapitalistischen Weltsystems. Jede der beiden kapitalistischen Koalitionen, die während des Krieges gegeneinander kämpften, hoffte, den Gegner zu vernichten und die Weltherrschaft zu erlangen. Darin suchten sie den Ausweg aus der allgemeinen Krise. Beide kapitalistischen Gruppierungen rechneten auf den Untergang oder auf eine erhebliche Schwächung der Sowjetunion im Verlauf des Krieges, rechneten darauf, die Arbeiterbewegung in den Metropolen und die nationale Befreiungsbewegung in den Kolonien abwürgen zu können. Die USA trachteten danach, Deutschland und Japan als die gefährlichsten Konkurrenten aus dem Sattel zu heben, die Absatzmärkte und Rohstoffquellen der Welt an sich zu reißen und die Weltherrschaft zu erobern.

Der heldenhafte Kampf des Sowjetvolkes, die wirtschaftliche und militärische Stärke der UdSSR sowie der Aufschwung der antiimperialistischen nationalen Befreiungsbewegung in Europa und Asien warfen die Pläne der Imperialisten über den Haufen. Statt zur Vernichtung oder Schwächung der Sowjetunion führte der Krieg zu ihrer Stärkung und zum Anwachsen ihrer internationalen Autorität. Statt zur Schwächung und Zerschlagung der revolutionären Bewegung führte der Krieg zum Abfall weiterer Länder vom kapitalistischen System. Die Niederlage der faschistischen Aggressoren beflügelte die Kräfte der Volksbefreiungsbewegung in Europa und Asien.

Die Völker einer Reihe von Ländern in Mittel- und Südosteuropa -– Polens, der Tschechoslowakei, Rumäniens, Ungarns, Bulgariens und Albaniens – warfen das Joch des reaktionären Regimes ab, schufen volksdemokratische Republiken, führten grundlegende sozialökonomische Umgestaltungen durch und gingen zum Aufbau des Sozialismus über. Eine bedeutsame Niederlage des Weltimperialismus und ein großartiger Erfolg des Lagers des Friedens und der Demokratie war die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, die ein Bollwerk der demokratischen Kräfte des deutschen Volkes im Kampf für die Schaffung eines einheitlichen, demokratischen und friedliebenden Deutschlands bildete.

Statt einer weiteren Knechtung der Völker der Kolonien und abhängigen Länder erfolgte nach dem zweiten Weltkrieg ein neuer machtvoller Aufschwung des nationalen Befreiungskampfes in diesen Ländern. Der historische Sieg des großen chinesischen Volkes entriss der Macht des Imperialismus ein riesiges Land mit inzwischen über einer Milliarde Menschen. Nach dem Abfall einer Reihe von Ländern in Europa und Asien vom Kapitalismus war - bis zur vorläufigen Niederlage des Sozialismus in der Sowjetunion und in Europa 1989/90 - bereits über ein Drittel der Menschheit vom kapitalistischen Joch befreit.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts kam es somit zu einer weiteren Veränderung des Kräfteverhältnisses zwischen Sozialismus und Kapitalismus zugunsten des Sozialismus. In der Periode des zweiten Weltkrieges, besonders nach dem Abfall der volksdemokratischen Länder in Europa und Asien vom kapitalistischen System, entfaltete sich die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus.

2. Die Bildung der zwei Weltlager und Zerfall des einheitlichen Weltmarkts.

Die nach dem zweiten Weltkrieg vom kapitalistischen System abgefallenen Länder in Europa und Asien bildeten mit der Sowjetunion ein einheitliches und mächtiges sozialistisches Lager, das dem Lager des Kapitalismus gegenüber stand.

Das wichtigste ökonomische Ergebnis des zweiten Weltkrieges und der Bildung zweier Lager in der Welt war der Zerfall des einheitlichen, allumfassenden Weltmarkts. „Das ökonomische Ergebnis der Existenz der zwei gegensätzlichen Lager ist, dass der einheitliche, allumfassende Weltmarkt zerfallen ist und wir infolgedessen jetzt zwei parallele Weltmärkte haben, die ebenfalls einander gegenüberstehen.“[114] Dies bedingte die weitere Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus.

In der Nachkriegsperiode haben sich die Länder des sozialistischen Lagers ökonomisch zusammengeschlossen und eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe, beruhend auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln, organisiert. Die ausschlaggebenden kapitalistischen Länder - die USA, England und Frankreich – suchten eine Wirtschaftsblockade über die Sowjetunion, China und die europäischen Volksdemokratien zu verhängen, um diese Länder zu erdrosseln. Damit förderten sie jedoch gegen ihren Willen die Bildung und die Festigung des neuen, parallelen Weltmarkts[115].

Mit dem Zerfall des einheitlichen Weltmarkts wurde der relativen Stabilität der Märkte, die in der ersten Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus bestand, ein Ende gesetzt. Für die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus ist die Verringerung der Aufnahmefähigkeit des kapitalistischen Weltmarkts charakteristisch. Das bedeutet, dass das Gebiet, in dem die ausschlaggebenden kapitalistischen Länder (USA, England, Frankreich) mit ihren Kräften auf die Weltressourcen einwirken, unvermeidlich eingeengt wird und sich für diese Länder die Absatzbedingungen auf dem Weltmarkt verschlechtern. Die chronische Unterbelastung der Betriebe in den kapitalistischen Ländern hat in der Nachkriegszeit zugenommen. Das trifft besonders auf die USA zu, obwohl nach Beendigung des zweiten Weltkriegs in verschiedenen Industriezweigen der USA riesige Produktionskapazitäten teilweise stillgelegt und teilweise vernichtet wurden.

Die Einengung des Gebiets, in dem die wichtigsten kapitalistischen Länder auf die Weltressourcen einwirken, zieht eine Verstärkung des Kampfes zwischen den Ländern des imperialistischen Lagers um Absatzmärkte, Rohstoffquellen und Kapitalanlagesphären nach sich. Die Imperialisten, vor allem die amerikanischen Imperialisten, suchen die Schwierigkeiten, die infolge des Verlustes riesiger Märkte entstanden sind, durch verstärkte Expansion auf Kosten ihrer Konkurrenten, durch Aggressionsakte, forciertes Rüsten und Militarisierung der Wirtschaft zu überbrücken. Alle diese Maßnahmen führen jedoch nur zu einer weiteren Verschärfung der Widersprüche des Kapitalismus.

3. Die Verschärfung der Krise des Kolonialsystems des Imperialismus.

Die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus ist durch eine heftige Verschärfung der Krise des Kolonialsystems gekennzeichnet. Die imperialistischen Mächte suchen die Lasten des Krieges und der Kriegsfolgen auf die Völker der abhängigen Länder abzuwälzen. Der Lebensstandard der werktätigen Bevölkerung in den Kolonien sank katastrophal.

Alles dies verstärkt die Widersprüche zwischen den Kolonien und den Metropolen. Die amerikanischen Monopole dringen unter dem Vorwand der „Hilfe“ für die schwach entwickelten Länder systematisch in die Kolonien und Einflusssphären der westeuropäischen Länder ein, wodurch die Ausplünderung der versklavten Länder noch verstärkt wird und die Widersprüche zwischen den imperialistischen Mächten wachsen. Zugleich förderte die kriegsbedingte Entwicklung der Industrie in einer Reihe kolonialer und halbkolonialer Länder das Anwachsen des Proletariats, das immer aktiver gegen den Imperialismus auftritt.

Unter dem Einfluss dieser Bedingungen verstärkte sich der nationale Befreiungskampf der Kolonialvölker. Die Zerschlagung der Streitkräfte des deutschen und japanischen Imperialismus schuf eine neue, günstige Situation für einen erfolgreichen Ausgang dieses Kampfes.

Im Ergebnis des zweiten Weltkriegs und des neuerlichen Aufschwungs des nationalen Befreiungskampfes in den Kolonien und abhängigen Ländern zerfällt faktisch das Kolonialsystem des Imperialismus. Dieser Zerfall ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die Front des Imperialismus in verschiedenen kolonialen Ländern durchbrochen wurde und diese Länder vom Weltsystem des Imperialismus abgefallen sind. Die Sphäre der kolonialen Ausbeutung verengt sich immer mehr.

Gewaltige historische Veränderungen gingen in Asien und im Gebiet des Stillen Ozeans vor sich. Hier steht an hervorragender Stelle der Sieg des großen chinesischen Volkes, das von der KP Chinas geführt wird, über die vereinigten Kräfte des amerikanischen und des japanischen Imperialismus und der inneren feudalen Reaktion. Der Sieg der Volksrevolution in China beseitigte die Herrschaft der feudalen Ausbeuter und der ausländischen Imperialisten im größten halbkolonialen Land der Welt. Die Gründung der Chinesischen Volksrepublik war der stärkste Schlag gegen das ganze System des Imperialismus nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Russland und dem Sieg der Sowjetunion im zweiten Weltkrieg. Volksrepubliken entstanden auch in Nordkorea und Vietnam. Heute ist China eine selbständige Großmacht, die völlige nationale Souveränität besitzt und eine unabhängige Außenpolitik betreibt. Die Chinesische Volksrepublik, durch zahllose Bande der Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und allen anderen Ländern des sozialistischen Lagers eng verbunden, ist ein mächtiger Faktor des Friedens und der Demokratie im Fernen Osten und in der ganzen Welt.

Wesentliche Veränderungen vollzogen sich auch in anderen Ländern Asiens und des Gebiets des Stillen Ozeans. Unter dem Druck der nationalen Befreiungsbewegung in Indien musste der englische Imperialismus seine Kolonialverwaltung aus diesem Lande abziehen. Indien wurde in zwei Dominions aufgeteilt, in Indien und Pakistan; die Macht ging in die Hände der einheimischen herrschenden Klassen über. Auch die britische Kolonie Ceylon wurde Dominion. Unter ähnlichen Bedingungen musste Holland die Selbständigkeit seiner ehemaligen Kolonie Indonesien und England die Selbständigkeit Birmas anerkennen. Somit betraten Indien, Indonesien und einige andere Länder den Weg der selbständigen, souveränen Entwicklung. Der englische Imperialismus sucht seine ökonomische Herrschaft über Indien, Pakistan, Ceylon und Birma zu behaupten. Zugleich sind die amerikanischen Monopole bemüht, in diese Länder einzudringen. Jedoch stößt die Politik der imperialistischen Mächte auf den wachsenden Widerstand der Völker dieser Länder, die für die nationale Freiheit und Unabhängigkeit kämpfen. In einer Reihe unterjochter Länder führte die Entwicklung der nationalen Befreiungsbewegung zu einem lang andauernden bewaffneten Kampf der Volksmassen gegen die Kolonialherren (Malaya, Philippinen).

Zum nationalen Befreiungskampf erhoben sich auch die vom Imperialismus am meisten unterdrückten Völker Afrikas (Madagaskar, Goldküste, Kenia, Südafrikanische Union). Es wuchs der Widerstand gegen die Imperialisten in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens (Iran, Ägypten) und Nordafrikas (Tunis, Marokko). In den Ländern Lateinamerikas wuchs unentwegt der Widerstand gegen das Schalten und Walten der Finanzoligarchie der USA in der Wirtschaft und gegen die politische Unterdrückung.

In ihrem Bestreben, das Anwachsen der nationalen Befreiungsbewegung aufzuhalten, ergänzten die imperialistischen Mächte ihre Methoden der Gewalt durch Methoden des Betrugs; sie verkündeten die „Unabhängigkeit“ bestimmter Kolonien, behielten aber faktisch die volle Herrschaft über diese Länder. Eine Stütze der Imperialisten bei der Durchführung dieser Manöver sind stets die Kräfte der feudalen Reaktion (die Großgrundbesitzer und andere Feudalherren) und die mit dem ausländischen Kapital eng verbundenen antinationalen Schichten der Großbourgeoisie der Kolonialländer.

Der amerikanische Imperialismus als Bollwerk der Reaktion und Aggression in der ganzen Welt ist der Führer der imperialistischen Mächte bei ihren Versuchen, die nationalen Befreiungsbewegungen der unterdrückten Völker sowohl mit Methoden des Betrugs als auch mit bewaffneter Hand zu zerschlagen.

Die reaktionären Versuche der Imperialisten, den mächtigen Prozess der nationalen und sozialen Wiedergeburt der Völker Asiens auf antiimperialistischer und antifeudaler Grundlage zu hintertreiben, erleiden unvermeidlich Schiffbruch. Das Scheitern der amerikanischen bewaffneten Intervention in Korea, das Scheitern der Pläne des französischen und amerikanischen Imperialismus in Indochina haben mit aller Deutlichkeit gezeigt, dass die Zeiten, da die Imperialisten den Völkern Asiens auf Dauer ihren Willen mit Waffengewalt aufzwingen und deren Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit unterdrücken konnten, unwiderruflich vorbei sind.

Die nationale Befreiungsbewegung der unterdrückten Völker hat eine Reihe neuer Züge angenommen. In den meisten kolonialen Ländern hat sich die führende Rolle des Proletariats und der kommunistischen Parteien erhöht und gefestigt. Dies aber ist die entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Kampfes der unterdrückten Völker, der der Vertreibung der Imperialisten und der Verwirklichung demokratischer Umgestaltungen gilt. Unter der Führung der Arbeiterklasse wird eine nationale demokratische Einheitsfront geschaffen, festigt sich das Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft im Kampf gegen Imperialismus und Feudalismus.

Der begonnene Zerfall des Kolonialsystems des Imperialismus verstärkt die wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten der kapitalistischen Länder noch mehr und erschüttert die Fundamente des Kapitalismus als Ganzes.

4. Verstärkung der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung des Kapitalismus. Expansion des amerikanischen Imperialismus.

Aus der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung der kapitalistischen Länder erwachsen, führte der zweite Weltkrieg zu einer weiteren Verschärfung dieser Ungleichmäßigkeit. Drei imperialistische Mächte – Deutschland, Japan und Italien – wurden militärisch zerschlagen. Frankreich trug große Schäden davon, England wurde ernstlich geschwächt. Zugleich aber konnten die im Kriege noch reicher gewordenen Monopole der USA ihre Positionen in der kapitalistischen Welt festigen. Nach der Zerschlagung der faschistischen Aggressoren im zweiten Weltkrieg verlagerte sich das Zentrum der Weltreaktion und der Aggression in die USA.

Unter Ausnutzung der Schwächung ihrer Konkurrenten rissen die amerikanischen Monopole auf der Jagd nach Maximalprofiten in der Nachkriegszeit einen erheblichen Teil des kapitalistischen Weltmarkts an sich.

Bereits am Ende des Jahres 1949 überstiegen die amerikanischen Kapitalinvestitionen im Ausland die Summe der ausländischen Kapitalinvestitionen aller übrigen kapitalistischen Staaten. Die Gesamtsumme der im Ausland investierten amerikanischen Kapitalien stieg von 11,4 Milliarden Dollar am Ende des Jahres 1939 auf 39,5 Milliarden Dollar am Ende des Jahres 1953. Die Gesamtsumme der im Ausland investierten englischen Kapitalien ging von 3,5 Milliarden Pfund Sterling im Jahre 1938 auf 2 Milliarden Pfund Sterling im Jahre 1951 zurück. In den USA ist der überwiegende Teil der Goldvorräte der kapitalistischen Länder konzentriert; die USA sind zum Hauptgläubiger dieser Länder geworden.

Die amerikanische Expansion erfolgte in der ersten Zeit unter dem Vorwand der „Hilfe für die Wiederherstellung Europas nach dem Kriege“. Der für die Jahre 1948-1952 gültige „Marshallplan" verfolgte den Zweck, die westeuropäischen Länder zu knebeln, ihre Industrie abzuwürgen, sie in Absatzmärkte für amerikanische Ladenhüter zu verwandeln und ihre nationale Souveränität zu beseitigen; er sollte diese Länder ferner auf die Bahn der amerikanischen Aggressionspolitik zerren und die Militarisierung ihrer Wirtschaft vorantreiben. Der „Marshallplan" bildete die Grundlage für den Nordatlantikpakt – ein Aggressionsbündnis, das im Jahre 1949 vom amerikanischen Imperialismus zur Errichtung seiner Weltherrschaft mit aktiver Unterstützung der herrschenden Kreise Englands geschaffen wurde. Nach Ablauf der Gültigkeitsdauer des „Marshallplans“ wurde er durch das Programm zur „Gewährleistung der gegenseitigen Sicherheit" ersetzt, demzufolge amerikanische „Hilfe“ nur für forciertes Rüsten, nur für die Vorbereitung eines neuen Krieges gewährt wird. Damit warf der amerikanische Imperialismus endgültig die Maske eines „Restaurators“ der Wirtschaft der kapitalistischen Länder ab.

Die Pläne der amerikanischen Finanzoligarchie zur Errichtung ihrer Herrschaft auf dem kapitalistischen Weltmarkt scheiterten. Die USA stießen auf dem enger gewordenen kapitalistischen Weltmarkt mit der zunehmenden Konkurrenz der westeuropäischen Länder – in erster Linie Englands – zusammen. Der Kampf um Absatzmärkte gewann noch an Schärfe dadurch, dass sich die Monopole Westdeutschlands und Japans fünf bis sechs Jahre nach Beendigung des Krieges wieder in diesen Kampf einschalteten. Die Imperialisten der USA suchten die ihnen durch die Einengung des kapitalistischen Weltmarktes entstandenen Verluste durch zügellose wirtschaftliche und politische Expansion, durch völlige oder teilweise Unterwerfung anderer kapitalistischer Länder, durch faktische Beseitigung der nationalen Unabhängigkeit dieser Länder auszugleichen.

Während des Krieges stieg der amerikanische Export stark an auf Rechnung eines schroffen Absinkens des Exports der europäischen Länder, vor allem Englands. Im Jahre 1945 betrug der Anteil des Exports der USA am Gesamtexport der kapitalistischen Länder 40,1 % gegenüber 12,6% im Jahre 1937, während der Anteil Englands von 9,9% im Jahre 1937 auf 7,4% im Jahre 1945 zurückging. Nach Beendigung des Krieges aber verringerte sich infolge der Verschärfung des Kampfes auf dem Weltmarkt und des Anwachsens des Exports der europäischen Länder der Anteil der USA am Export der kapitalistischen Länder und machte im Jahre 1953 21,1% aus, während der Anteil Englands im gleichen Jahre 10,1% betrug.

Die amerikanischen Monopole waren nach dem Krieg auf jede Weise bestrebt, den Warenexport in andere Länder des kapitalistischen Lagers zu steigern, und bedienten sich zu diesem Zweck sowohl knechtender Anleihen, die sie diesen Ländern gewährten, als auch des unverhüllten Dumpings. Zugleich sperrten die USA ihren Binnenmarkt gegen die Einfuhr ausländischer Waren ab, indem sie außerordentlich hohe Zölle erhoben. Diese Einseitigkeit des amerikanischen Außenhandels führte in den anderen kapitalistischen Ländern zu einem chronischen Dollardefizit, d.h., diesen Ländern mangelte es an Dollars, um aus den USA importierte Waren zu bezahlen.

Die wirtschaftliche Expansion der USA untergrubt die historisch entstandenen vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Ländern. Der amerikanische Imperialismus nahm Westeuropa die Möglichkeit, Lebensmittel und Rohstoffe aus den osteuropäischen Ländern zu beziehen, die früher diese Waren im Austausch gegen westeuropäische Industrieprodukte lieferten. Ein Faktor, der die Nachkriegsschwierigkeiten der kapitalistischen Wirtschaft verschärfte, war der Umstand, dass sich die Imperialisten den Zugang zum Weltmarkt des demokratischen Lagers selbst versperrten, indem sie den Handel mit der Sowjetunion, der Chinesischen Volksrepublik und den europäischen Ländern der Volksdemokratie fast völlig einstellten.

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg (1946-1953) belief sich der Export der USA im Durchschnitt auf 13,3 Milliarden Dollar jährlich, der Import dagegen nur auf 8,2 Milliarden Dollar. Die USA importierten aus den Ländern Westeuropas im Jahresdurchschnitt Waren für 1,3 Milliarden Dollar und exportierten in diese Länder Waren für etwa 4 Milliarden Dollar. In diesen acht Jahren betrug die Differenz zwischen dem Export der USA in die Länder Westeuropas und dem Import der USA aus diesen Ländern 21,6 Milliarden Dollar.

Der Warenumsatz der USA mit den Ländern, die heute dem demokratischen Lager angehören, betrug im Jahre 1951 gegenüber 1937 nur ein Zehntel, der Warenumsatz Englands mit diesen Ländern ein Sechstel und der Frankreichs weniger als ein Viertel.

Der amerikanische Imperialismus fungierte als internationaler Ausbeuter und Unterdrücker der Völker, als Kraft, die die Wirtschaft der übrigen kapitalistischen Länder desorganisierte. Die Expansion der amerikanischen Monopole beeinträchtigte die Interessen der englischen und französischen Monopole ganz empfindlich. Unter dem Vorwand der „Hilfe“ drangen die amerikanischen Monopole durch Gewährung von Krediten in die Wirtschaft dieser Länder ein, suchten diese in ein Anhängsel der Wirtschaft der USA zu verwandeln und bemächtigten sich wichtiger Positionen in den englischen und französischen Kolonien. England und Frankreich konnten sich als imperialistische Länder, für die billige Rohstoffe und gesicherte Absatzmärkte erstrangige Bedeutung haben, auf die Dauer nicht mit dieser Lage abfinden. Auch die besiegten Länder – Westdeutschland, Japan, Italien –, die unter dem amerikanischen Joch stehen, konnten das erniedrigende Los nicht hinnehmen, das ihnen die amerikanischen Prätendenten auf die Weltherrschaft zugedacht hatten.

Schon im Jahre 1920 sagte Lenin, als er die Grundlagen der Gegensätze zwischen den USA und den anderen kapitalistischen Mächten aufdeckte: „Amerika ist stark, an Amerika sind jetzt alle verschuldet, von ihm hängt alles ab, der Hass gegen Amerika wird immer größer, es plündert alle aus ... Amerika kann sich nicht mit dem übrigen Europa verständigen, weil zwischen ihnen tiefster ökonomischer Hader herrscht, weil Amerika reicher als alle anderen ist.“[116]

Die von den USA geschaffenen, gegen die Länder des sozialistischen Lagers gerichteten aggressiven Blöcke imperialistischer Staaten können die Gegensätze und Konflikte zwischen den Blockpartnern nicht beseitigen, die bei verringertem Umfang des vom Kapital beherrschten Gebiets um hohe Monopolpreise kämpfen. Hieraus folgt, dass Lenins These von der durch das Gesetz der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung der kapitalistischen Länder in der Epoche des Imperialismus bedingten Unvermeidlichkeit von Kriegen zwischen den kapitalistischen Ländern auch in der gegenwärtigen Periode gültig bleibt.

Die aggressiven herrschenden Kreise der imperialistischen Mächte, vor allem der USA, begannen sofort nach Beendigung des zweiten Weltkrieges die Politik der Vorbereitung eines dritten Weltkrieges zu betreiben. Die Handlanger der Monopole suchen die Völker zu betrügen, wenn sie behaupten, die Unvermeidlichkeit eines Krieges ergebe sich daraus, dass heute in der Welt zwei gegensätzliche Systeme – Kapitalismus und Sozialismus – bestehen. Die geschichtlichen Tatsachen widerlegen dieses Hirngespinst. Der erste Weltkrieg ergab sich aus der Verschärfung der imperialistischen Widersprüche in einer Welt, in der das kapitalistische System noch unumschränkt herrschte. Der zweite Weltkrieg begann mit einem Krieg zwischen zwei Koalitionen kapitalistischer Länder. In der Periode nach dem zweiten Weltkrieg verfechten die Länder des sozialistischen Lagers mit der Sowjetunion an der Spitze unbeirrt und konsequent die Sache der Erhaltung und Festigung des Friedens zwischen den Völkern, wobei sie davon ausgehen, dass das kapitalistische und das sozialistische System friedlich nebeneinander existieren und im wirtschaftlichen Wettbewerb miteinander stehen können. Die Politik der Sowjetunion und der Länder der Volksdemokratie, die der Entwicklung der friedlichen Zusammenarbeit der Staaten gilt – ganz gleich, welche Gesellschaftsordnung dort besteht –, wird von den werktätigen Massen und allen Anhängern des Friedens in der ganzen Welt unterstützt.

„Man sagt, Lenins These, dass der Imperialismus unvermeidlich Kriege hervorbringt, müsse als veraltet angesehen werden, da gegenwärtig mächtige Volkskräfte herangewachsen sind, die zur Verteidigung des Friedens, gegen einen neuen Weltkrieg auftreten. Das ist falsch.

Die gegenwärtige Friedensbewegung verfolgt das Ziel, die Volksmassen zum Kampf für die Erhaltung des Friedens, zur Verhütung eines neuen Weltkrieges zu mobilisieren. Folglich setzt sie sich nicht das Ziel, den Kapitalismus zu stürzen und den Sozialismus zu errichten - sie beschränkt sich auf die demokratischen Ziele des Kampfes für die Erhaltung des Friedens. In dieser Beziehung unterscheidet sich die gegenwärtige Bewegung für die Erhaltung des Friedens von der Bewegung während des ersten Weltkrieges für die Umwandlung des imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg, da diese Bewegung weiterging und sozialistische Ziele verfolgte.

Es ist möglich, dass bei einem bestimmten Zusammentreffen von Umständen der Kampf für den Frieden sich hier und da zum Kampf um den Sozialismus entwickelt, aber das wird nicht mehr die gegenwärtige Friedensbewegung sein, sondern eine Bewegung zum Sturz des Kapitalismus.“[117]

5. Die Militarisierung der Wirtschaft der kapitalistischen Länder.

Die Vertiefung der allgemeinen Krise des kapitalistischen Weltsystems nach dem zweiten Weltkrieg äußerte sich in einer weiteren Veränderung des kapitalistischen Zyklus, die sich aus dem Zerfall des Weltmarkts ergibt.

Unter den Bedingungen des Zerfalls des Weltmarkts und der Einengung des Gebiets, in dem die ausschlaggebenden kapitalistischen Länder auf die Weltressourcen einwirken, greifen die herrschenden Monopole immer mehr zur Militarisierung der Wirtschaft, um ein bestimmtes Ansteigen der Produktion zu erzielen und sich Höchstprofite zu sichern. Jedoch führt die Militarisierung der Wirtschaft unvermeidlich zu einer noch größeren Verschärfung der unlösbaren Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft.

Das ökonomische Wesen der Militarisierung der Wirtschaft besteht darin, dass 1. ein immer größerer Teil der Fertigprodukte und Rohstoffe für unproduktive Rüstungszwecke verbraucht oder in Form riesiger strategischer Reserven gehortet wird, und dass 2. die Mittel zur Erweiterung der Rüstungsproduktion durch weitere Lohnsenkungen, Ruinierung der Bauernschaft, Erhöhung der Steuerlast und Ausplünderung der Völker der kolonialen und abhängigen Länder gewonnen werden. Alles dies verringert die kaufkräftige Nachfrage der Bevölkerung erheblich, vermindert die Nachfrage nach industriellen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen und führt zu einer erheblichen Einschränkung der Produktion für den zivilen Bedarf. Somit vertieft die Militarisierung der Wirtschaft der kapitalistischen Länder die Disproportion zwischen den Produktionsmöglichkeiten und der sinkenden kaufkräftigen Nachfrage der Bevölkerung und zieht unvermeidlich eine neue Wirtschaftskrise nach sich.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges geriet die Industrie der USA, ohne die Phase eines allgemeinen Aufschwungs durchlaufen zu haben, nach einer kurzfristigen und schwachen Belebung bereits gegen Ende des Jahres 1948 in eine Wirtschaftskrise, die sich das ganze Jahr 1949 über noch verschärfte. Merkmale einer Krise waren im Jahre 1949 auch in den kapitalistischen Ländern Westeuropas zu beobachten.

Die Erweiterung der Rüstungsproduktion in den USA und in anderen Ländern des Atlantikblocks, die besonders um die Mitte des Jahres 1950, nach dem Beginn des Aggressionskrieges des amerikanischen Imperialismus gegen das koreanische Volk, verstärkt vorangetrieben wurde, ermöglichte es den kapitalistischen Ländern, für eine bestimmte Zeit das Niveau der Industrieproduktion zu erhöhen. Dies aber wurde um den Preis einseitiger Entwicklung der Volkswirtschaft der kapitalistischen Länder infolge der Militarisierung erreicht.

An der Militarisierung der Wirtschaft der kapitalistischen Länder, dem ungezügelten Rüsten in der Periode nach dem zweiten Weltkrieg, zeigt sich mit aller Deutlichkeit das Fortschreiten der Fäulnis und des Parasitismus des Kapitalismus. Durch die Militarisierung der Wirtschaft wachsen die Profite der Monopole gewaltig an. Im Staatsbudget erhöht sich der Anteil der direkten und indirekten Ausgaben für die Rüstung unablässig. Das Anwachsen des Staatsbudgets, das einen ständig wachsenden Teil des Nationaleinkommens erfasst, ist begleitet von einem zunehmenden Defizit, einem Anwachsen der Staatsschuld, einer Zerrüttung des ganzen Finanz- und Währungssystems, von einer Verstopfung der Kanäle der Geldzirkulation mit Papiergeld, dessen Kaufkraft ständig sinkt.

Nach offensichtlich zu niedrig angesetzten offiziellen Angaben stiegen die Profite der amerikanischen Monopole von 3,3 Mrd. Dollar im Jahre 1938 auf 41,9 Mrd. Dollar im Jahre 1953, d.h. auf das 13fache. In acht Nachkriegsjahren erreichten die Profite der amerikanischen Monopole die Summe von mehr als 280 Mrd. Dollar. In England betrugen die Profite der Aktiengesellschaften im Jahre 1951 2953 Mill. Pfund Sterling gegenüber 828 Mill. im Jahre 1938.

In den Nachkriegsjahren (1946-1953) betrug die Gesamtsumme der Rüstungsausgaben der USA, einschließlich der Ausgaben für die Bewaffnung der Mitgliederstaaten des Nordatlantikblocks und für die Produktion von Atombomben, fast 250 Mrd. Dollar. Die direkten Rüstungsausgaben in den USA beliefen sich 1952-1954 im Jahresdurchschnitt auf mehr als 50 Mrd. Dollar oder 72% des gesamten Budgets gegenüber 953 Mill. Dollar oder 12% des gesamten Budgets in den letzten drei Jahren vor dem zweiten Weltkrieg.

Die Kaufkraft des Dollars betrug im Jahre 1953 nur 34,7% gegenüber 1939, die Kaufkraft des Pfund Sterling 31,3%, die des französischen Franc 2,8% und die der italienischen Lira 1,8%.

Bereits während des ersten Weltkrieges betonte Lenin, die rasche wirtschaftliche Entwicklung der USA kennzeichnend: „...gerade dank diesem Umstand kamen die parasitären Züge des jüngsten amerikanischen Kapitalismus besonders krass zum Vorschein“.[118] In der Periode nach dem zweiten Weltkrieg hängt dieser parasitäre Charakter des amerikanischen Kapitalismus untrennbar mit dem Umstand zusammen, dass in der Wirtschaft der USA immer deutlicher die Tendenzen des Wuchererstaates zutage treten. Die Zunahme des Parasitismus äußert sich besonders darin, dass infolge des ungezügelten Rüstens und der allseitigen Militarisierung der Volkswirtschaft die staatlichen Ausgaben für unproduktive Zwecke wachsen. Die Verstärkung des Parasitismus kommt ferner darin zum Ausdruck, dass die Landwirtschaft immer mehr hinter der Industrie zurückbleibt, die nicht durch Arbeit erworbenen Einkünfte ins Ungeheure wachsen, die Verschwendung der Bourgeoisie selbst amerikanische Maßstäbe überschreitet und die korrupte Gewerkschaftsbürokratie als zuverlässige Stütze der amerikanischen Monopole in der Innen- und Außenpolitik von der Bourgeoisie gekauft ist.

6. Die zunehmende Verelendung der Arbeiterklasse der kapitalistischen Länder.

Die Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus nach dem zweiten Weltkrieg brachte eine weitere Verelendung des Proletariats mit sich. Die Monopole steigern unaufhörlich die Ausbeutung der Werktätigen; das Monopolkapital wälzt die verheerenden Folgen des Krieges und der Militarisierung der Wirtschaft voll und ganz auf die Schultern der Werktätigen ab.

Die Periode nach dem zweiten Weltkrieg ist durch eine weitere Vertiefung der Kluft zwischen den sozialen Polen der kapitalistischen Gesellschaft gekennzeichnet. Die Verstärkung der Ausbeutung des Proletariats äußert sich vor allem im Absinken des Reallohns. Ein überaus wesentlicher Faktor für die Senkung des Reallohns ist das Vorhandensein einer ständigen Massenarbeitslosigkeit. Daneben werden die Arbeitsbedingungen der in Arbeit stehenden Arbeiter systematisch durch umfassende Anwendung der verschiedenartigsten Antreiber-Lohnsysteme verschlechtert, die eine rücksichtslose Steigerung der Arbeitsintensität ermöglichen.

Mit Unterstützung der Rechtssozialisten und der reaktionären Gewerkschaftsbeamten erreichen die Monopole eine Senkung des Reallohns durch „Einfrieren“ des Nominallohns („Lohnstop“), d.h., trotz Inflation und Zunahme der Steuerlast werden Lohnerhöhungen verweigert. Die Inflation führt zu einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten, zu rascher Steigerung der Preise für Bedarfsgüter und damit zur Vertiefung der Kluft zwischen Nominallohn und Reallohn. Die Mittel für die äußere Expansion und die Militarisierung der Wirtschaft der kapitalistischen Länder werden durch Anziehen der Steuerschraube aus den Werktätigen herausgepresst. Auch das rasche Anwachsen der Mieten und die Verschlechterung der Wohnbedingungen tragen dazu bei, dass der Lebensstandard der Arbeiterklasse sinkt. Das Absinken des Reallohns führt zu einer systematischen Verschlechterung der Ernährung der Arbeiterbevölkerung.

Auch die Lage der werktätigen Intelligenz in den kapitalistischen Ländern verschlechtert sich schroff: die chronische Massenarbeitslosigkeit in ihren Reihen nimmt zu; ihre Einkünfte verringern sich infolge der zunehmenden Verteuerung der Lebenshaltungskosten, des Anwachsens der Steuern und der Inflation.

In Frankreich und Italien betrug der Reallohn der Arbeiter im Jahre 1952 weniger als die Hälfte des Lohns der Vorkriegszeit; in England war er um 20% niedriger als vor dem Kriege.

Die Gesamtzahl der Vollarbeitslosen und Kurzarbeiter in den kapitalistischen Ländern belief sich im Jahre 1950 auf 45 Millionen, d.h., zusammen mit den Familienangehörigen waren mehr als 150 Millionen Menschen betroffen. Im Jahre 1952 gab es in den USA 3 Millionen Vollarbeitslose und 10 Millionen Kurzarbeiter; in England mehr als eine halbe Million Vollarbeitslose, in Westdeutschland fast 3 Millionen Vollarbeitslose und Kurzarbeiter. In Italien zählte man mehr als 2 Millionen Vollarbeitslose und noch mehr Kurzarbeiter. In Japan gab es ungefähr 10 Millionen Vollarbeitslose und Kurzarbeiter.

In den USA stiegen die direkten Steuern der Bevölkerung im Haushaltsjahr 1952/53 gegenüber dem Budget von 1937/38 auf mehr als das 12fache, und das sogar bei Berücksichtigung der Geldentwertung. In den westeuropäischen Ländern, in denen die Steuern auch vor dem zweiten Weltkrieg sehr hoch waren, stiegen die Steuern in der gleichen Zeit: in England auf das Doppelte, in Frankreich auf das 2,6fache und in Italien auf das Anderthalbfache.

In allen Ländern des kapitalistischen Lagers hat sich der Nahrungsmittelverbrauch der breiten Volksmassen stark verringert. Weitaus tiefer noch ist das Konsumtionsniveau der Bevölkerung in den kolonialen und abhängigen Ländern gesunken, in denen ständige Unterernährung und Hunger das Los von Millionen von Menschen ist.

Die Höhe der von einer Arbeiterfamilie aufzubringenden Miete betrug in den USA im Jahre 1952 mehr als 190% gegenüber 1939.

Ermittlungen des Büros für statistische Erhebungen zufolge hatten im Jahre 1949 in den USA 72,2% aller amerikanischen Familien ein Einkommen, das unter dem überaus kärglichen offiziellen Existenzminimum lag: 34,3% aller Familien verdienten weniger als die Hälfte dieses Existenzminimums, 18,5% weniger als ein Viertel und 9,4% weniger als ein Achtel. Mehr als 5,5 Millionen Amerikaner bestreiten ihren Unterhalt aus Gelegenheitsarbeit.

Die Verschlechterung der materiellen Lage großer Bevölkerungsteile in den kapitalistischen Ländern führt dazu, dass die Empörung der Volksmassen wächst und der Kampf gegen das Monopolkapital sich verstärkt. Dies äußert sich im Aufschwung der Streikbewegung, in der Festigung der fortschrittlichen Gewerkschaften, die sich in dem im Jahre 1945 gegründeten Weltgewerkschaftsbund zusammengeschlossen haben, sowie im Anwachsen der kommunistischen Parteien und in der Ausdehnung ihres Einflusses auf die Massen, in der weiteren Entfaltung des politischen Kampfes der Arbeiterklasse. Die kommunistischen Parteien und die fortschrittlichen Gewerkschaften, die entschlossen gegen die Rechtssozialisten und die reaktionären Gewerkschaftsführer kämpfen, erziehen die Arbeiterklasse im Geiste der proletarischen Solidarität, im Geiste des Kampfes für die Befreiung vom imperialistischen Joch.

7. Degradation der Landwirtschaft in den kapitalistischen Ländern und die Ruinierung der Bauernschaft.

Die Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus nach dem zweiten Weltkrieg ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Herrschaft der Monopole und des Finanzkapitals in der Landwirtschaft verstärkt, die landwirtschaftliche Produktion weiterhin verfällt und die Differenzierung und die Ruinierung der breiten Massen der Bauernschaft zunimmt.

Das Finanzkapital bemächtigt sich der Landwirtschaft immer mehr und immer gründlicher. Die Hypothekenbanken, die Kredit gegen Sicherheit an Grund und Boden gewähren, werden faktisch Eigentümer des Bodens, des Inventars und aller übrigen Habe der ruinierten Bauern. Die kurzfristigen Kredit gewährenden Banken und die Versicherungsgesellschaften verstricken die Bauern immer tiefer in Schulden.

Die Monopole bereichern sich stets und überall an den landwirtschaftlichen Waren, gleichgültig, auf welchem Abschnitt des Weges vom Produzenten zum Konsumenten sie sich befinden. Die Monopole setzen beim Aufkauf der Produkte des Kleinbauern niedrige Preise für diese fest und treiben die Einzelhandelspreise in die Höhe; dadurch eignen sie sich einen erheblichen Teil des Einkommens der Bauernschaft an. Riesige Profite zu Lasten der breiten Massen der Bauernschaft streichen die Monopole ein, in deren Hand sich die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse befindet (Mühlen-, Fleisch-, Konserven- und Zuckerindustrie). Die Maßnahmen der Staatsmacht - Steuerpolitik, Aufkaufoperationen und verschiedene Arten der so genannten „Hilfe“ für die Landwirtschaft - führen dazu, dass die Monopole noch reicher und die breiten Massen der Bauernschaft noch ärmer werden.

Die Gesamtsumme der Grundrente in den USA stieg von 760 Mill. Dollar im Jahre 1937 auf 2,1 Mrd. Dollar im Jahre 1952. In Italien erhalten einige Hundert Gutsbesitzer jährlich 450 Mrd. Lire Grundrente, während für die Löhne der 2,5 Millionen Landarbeiter im Jahre rund 250 Mrd. Lire aufgewandt werden. Die Gesamtsumme der Schulden der amerikanischen Farmer bei den Banken und anderen. Kreditinstitutionen stieg in den Jahren 1946-1952 auf fast das Doppelte und belief sich am 1. Januar 1953 auf 14,6 Mrd. Dollar. Die Vermögenssteuer, die die Farmerbevölkerung im Jahre 1952 zahlen musste, war 2,3mal höher als 1942.

Da nach dem zweiten Weltkrieg die Verelendung der Arbeiterklasse und der Bauernschaft in den kapitalistischen Ländern außerordentlich zugenommen hat und riesige Summen für die Rüstung verausgabt werden, ist die kaufkräftige Nachfrage zurückgegangen und der Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse zusammengeschrumpft. In Verbindung damit wächst in den kapitalistischen Ländern eine neue Agrarkrise heran. Die Vorräte und „Überschüsse“ an nicht absetzbaren landwirtschaftlichen Waren nehmen rasch zu, die Anbaufläche wird verkleinert, die Einkünfte der breiten Massen der Bauernschaft aus dem Verkauf ihrer Erzeugnisse verringern sich erheblich, Massen von Kleinproduzenten werden ruiniert und ungeheure Mengen von Lebensmitteln vernichtet, während gleichzeitig der Nahrungsmittelverbrauch der werktätigen Massen absinkt und diese darben müssen.

Die zeitweiligen Weizenvorräte der USA übertrafen im Jahre 1953 den höchsten Vorratsbestand während der Krise 1929-1933 und betrugen das 4,4fache der durchschnittlichen Jahresvorräte in der Zeit von 1946-1948. Um die überhöhten Lebensmittelpreise zu halten, kaufen die staatlichen Organe in den USA riesige Mengen von Kartoffeln, Gemüse, Obst, Vieh und Geflügel auf und vernichten sie.

Die weitere Vertiefung der allgemeinen Krise des Kapitalismus nach dem zweiten Weltkrieg ist gekennzeichnet durch die unablässige Verschärfung aller Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft. Der Widerspruch zwischen den Produktivkräften und den kapitalistischen Produktionsverhältnissen verschärfte sich aufs äußerste und zeigt mit aller Deutlichkeit, dass die überlebte bürgerliche Ordnung von der Geschichte zum Untergang verurteilt ist. Die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus brachte eine Verschärfung der Krise der bürgerlichen Demokratie:

„Früher leistete es sich die Bourgeoisie, sich liberal aufzuspielen; sie trat für bürgerlich-demokratische Freiheiten ein und erwarb sich damit Popularität im Volke. Jetzt ist von Liberalismus auch nicht eine Spur geblieben. Es gibt keine so genannte ‚Freiheit der Persönlichkeit’ mehr – die Rechte der Persönlichkeit werden jetzt nur bei denen anerkannt, die Kapital besitzen. Alle übrigen Bürger aber werden als menschlicher Rohstoff betrachtet, der nur zur Ausbeutung taugt. In den Staub getreten ist das Prinzip der Gleichberechtigung der Menschen und Nationen, es ist ersetzt durch das Prinzip der vollen Rechte der ausbeutenden Minderheit und der Rechtlosigkeit der ausgebeuteten Mehrheit der Bürger, Das Banner der bürgerlich-demokratischen Freiheiten ist über Bord geworfen Ich denke, dass Sie, die Vertreter der kommunistischen und demokratischen Parteien, dieses Banner werden erheben und vorantragen müssen, wenn Sie die Mehrheit des Volkes um sich sammeln wollen. Es gibt sonst niemand, der es erheben könnte.“[119] Im Ergebnis des ersten Weltkrieges fiel Russland vom kapitalistischen System ab, im Ergebnis des zweiten Weltkrieges eine ganze Reihe von Ländern Europas und Asiens. Ein dritter Weltkrieg aber würde, wenn es den Imperialisten gelingen sollte, ihn zu entfesseln, unvermeidlich die Gefahr mit sich bringen, dass das gesamte kapitalistische Weltsystems zusammenbricht. In diesem Kriege würden die imperialistischen Aggressoren vor die Tatsache gestellt sein, dass alle dem modernen Kapitalismus innewohnenden Widersprüche voll zum Ausbruch kämen: der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital, der Widerspruch zwischen den imperialistischen Mächten, der Widerspruch zwischen den Metropolen und den Kolonien bzw. abhängigen Ländern. Kraft der unumstößlichen Gesetze der historischen Entwicklung, der Gesetze des Klassenkampfes, würde sich das Hinterland der imperialistischen Front im Falle eines neuen Weltkrieges unvermeidlich in ein Feld erbitterter Schlachten der Arbeiterklasse und aller Werktätigen gegen ihre Unterdrücker, in ein Feld des unversöhnlichen Kampfes der versklavten Völker der Kolonien und abhängigen Länder für ihre Freiheit und Unabhängigkeit verwandeln. Dies kann zum Untergang des imperialistischen Systems im ganzen führen.

8. Kurze Zusammenfassung

1. In der Periode des zweiten Weltkriegs, besonders nach dem Abfall der volksdemokratischen Staaten in Europa und Asien vom kapitalistischen System, entfaltete sich die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus. Im Ergebnis der Entstehung zweier gegensätzlicher Lager in der Welt zerfiel der einheitliche, allumfassende Weltmarkt und bildeten sich zwei parallele Märkte heraus, der Markt der Länder des sozialistischen Lagers und der Markt der Länder des kapitalistischen Lagers. Das Gebiet, in dem die ausschlaggebenden kapitalistischen Länder – USA, England, Frankreich – auf die Weltressourcen einwirken, schrumpfte erheblich zusammen. In den kapitalistischen Ländern nehmen die Absatzschwierigkeiten und die chronische Unterbelastung der Betriebe zu.

2. Eines der wichtigsten Ergebnisse des zweiten Weltkrieges ist die schroffe Verschärfung der Krise des Kolonialsystems des Imperialismus. Der Aufschwung des nationalen Befreiungskampfes in den kolonialen und abhängigen Ländern führte dazu, dass das Kolonialsystem zu zerfallen beginnt und dass China und einige andere Länder vom Weltsystem des Imperialismus abfielen.

3. Die weitere Vertiefung der Ungleichmäßigkeit der Entwicklung der kapitalistischen Länder zieht unweigerlich eine Verschärfung der inneren Widersprüche im Lager des Imperialismus nach sich. Der amerikanische Imperialismus, der sich auf den Weg der zügellosen Expansion begeben hat, sucht sich die Wirtschaft der anderen kapitalistischen Länder zu unterwerfen. Die Militarisierung der Wirtschaft bedingt eine Erweiterung der Kluft zwischen den Produktionsmöglichkeiten der Industrie in den kapitalistischen Ländern und den Möglichkeiten für den Absatz der Erzeugnisse und schafft damit die Voraussetzungen für neue Wirtschaftskrisen und -katastrophen.

4. Die zweite Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus steht im Zeichen einer weiteren schroffen Verschlechterung der materiellen Lage der breiten Massen der Werktätigen. Das äußert sich im Absinken des Reallohns der Arbeiterklasse, in der Vergrößerung der ständigen Arbeitslosenarmeen, in der umfassenden Anwendung von Antreibersystemen der Arbeitsorganisation, in der Inflation und der wachsenden Teuerung, in der Erhöhung der Steuerlast, der Verelendung und Ruinierung der breiten Massen der Bauernschaft und der Verstärkung der kolonialen Ausbeutung. Die Festigung des Lagers des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus, die Schwächung des imperialistischen Lagers der Reaktion und des Krieges, der Aufschwung des Befreiungskampfes der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und der Kolonialvölker zeigen, dass die heutige Epoche die des Untergangs des Kapitalismus, die Epoche des Siegs des Kommunismus ist.